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Gemeinde Kreuzau

JA! Jung trifft Alt

Frauenpower im Jugendraum Kreuzau

Tatsächlich wurde der Projektname der Wahrnehmung diesmal nicht so ganz gerecht, denn Kirstin Hansen hielt spaßeshalber das „ALT“ auf der Leinwand im Jugendraum gleich zu Beginn mit beiden Händen zu.

Dynamisch und lebenserfahren trifft eher zu, und so war es ein sehr lebendiger Austausch mit vielen Highlights. Kirstin Hansen, gebürtige Hamburgerin, lebt seit Jahrzehnten in Kreuzau. Bereits vor ihrem 2. Staatsexamen zog sie damals - der Liebe wegen - von Norddeutschland ins Rheinland. Spontan kam Kirstin Hansen mit der 15-jährigen Anja Morschhäuser, Schülerin der Sekundarschule Kreuzau, ins Gespräch.

Erstaunlich waren die vielen Gemeinsamkeiten.

Kennengelernt haben sich beide über die Verbindung zu Lisa Palm, Dipl. Sozialpädagogin der Gemeinde Kreuzau und Leiterin der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Anja Morschhäuser wurde von Lisa Palm geschult, als sie sich im August 2021 für die Taschengeldbörse registrierte. Seitdem unterstützt sie eine Kreuzauer Seniorin bei der Garten- und Hausarbeit wöchentlich zwei Stunden gegen einen kleinen Obolus. Ein kleiner „Plausch“ ist jedes Mal inbegriffen.

„Großartig!“, so der Kommentar von Kirstin Hansen. In ihrer Jugend hat sie in Flensburg ihr Fachabitur und zugleich eine Ausbildung als Hauswirtschaftsmeisterin abgeschlossen, bevor sie später das 1. Staatsexamen für das Lehramt in Kiel ablegte. Später studierte sie in Köln Sonderpädagogik. Ihr Ratschlag ist, „sich bei allen ehrenamtlichen Tätigkeiten niemals ausnutzen zu lassen und sich des Wertes der eigenen Person und der erbrachten Leistungen bewusst zu sein“.

„Sich ein Leben lang ein wenig Kindlichkeit bewahren und der Fantasie Raum geben; sich auch in schwierigen Zeiten ein Ziel setzen und alle Möglichkeiten abwägen, die es braucht, sich einen Wunsch zu erfüllen“, so kam Kirstin Hansen als Lehrerstochter durch die Kriegsjahre, in die sie, 1939 geboren, hineinwuchs. Nach diesem Motto meisterte sie ihre Berufs- und Familienjahre und jetzt auch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bestmöglich.

Anja Morschhäuser ist ein „Sandwichkind“, „als Mädchen zwischen zwei Brüdern in Düren geboren“, erzählt sie.  Ihr berufliches Ziel, Tiermedizinische Fachangestellte, steht schon fest. Sie möchte Hilfestellung leisten und traut sich auch die Unterstützung in schwierigen Situationen einer Tierarztpraxis zu.

Ausgleich findet Anja Morschhäuser beim Volleyballspiel und beim Malen. Manchmal zeichnet sie Themenbilder auf besonderen Wunsch und verschenkt diese dann. Auch hier bricht der Gesprächsfaden nicht ab.

Kirstin Hansen wirkte viele Jahre ehrenamtlich im Kunstförderverein Kreis Düren e.V. und in Kultur&Natur der Evangelischen Gemeinde zu Düren, Bezirk Kreuzau, mit. Im Jahr 2016 unterrichtete Frau Hansen geflüchtete Menschen im Jugendraum Stockheim ehrenamtlich.

Das Generationengespräch findet so schnell kein Ende. Familiengeschichten, angefangen von Anekdoten über das besondere Verhältnis beider Frauen zur eigenen Großmutter, sind weitere Gesprächsbrücken. In ihnen wird deutlich, wie wichtig und bedeutsam das Erleben der Eltern- und Großelterngeneration für den eigenen Lebensweg ist, ob jung oder alt!

Nach dem spannenden Nachmittag verlassen wir den weihnachtlich dekorierten Jugendraum hinter der Festhalle mit dem gemeinsamen Wunsch, sich im nächsten Jahr im großen Kreis aller bisher am Projekt Beteiligten wiederzusehen und sich auszutauschen: Wohin führte der jeweilige Lebensweg, wurde das ein- oder andere Ziel erreicht, hat sich ein Wunsch erfüllt?

Und gibt es vielleicht eine Anregung der jeweils anderen Altersgruppe, eine Herausforderung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten?

Der Austausch über die Generationen hinweg ist auch weiterhin das Ziel des Projekts: „JA! Jung trifft Alt“.

Wenn Sie sich als Einzelperson oder Gruppe, egal welchen Alters, als Unternehmen oder Handwerksbetrieb, an der generationenübergreifenden Arbeit in Kreuzau beteiligen möchten, bereichern Sie unser Netzwerk und melden sich gerne bei Monika Paillon (Generationenbeauftragte).

Monika Paillon
Generationenbeauftragte

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